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AUTOR/IN
Daniel Isengard

Es ist eine Horrorvorstellung für alle Hundebesitzer: Der vierbeinige Liebling läuft von zuhause oder beim Spaziergang weg. Tanja Axmann sucht in Mainz und Umgebung professionell entlaufene Hunde und sagt: Panik hilft niemandem weiter.

Der erste Tipp vom Profi: Wenn das Tier weggelaufen ist, sofort das Ordnungsamt, die Polizei, einen Jäger oder eben einen Profi anrufen – wie Tanja Axmann. Nicht auf eigene Faust handeln. Das könnte sogar gefährlich werden für das Tier.

Der Hund muss uns finden, wenn er wiederkommt

Im Verein Voices for Dogs engagiert sich Tanja Axmann ehrenamtlich. Wenn ein Tier entlaufen ist und die Besitzer sie anrufen, dann berät sie zuerst am Telefon, unterstützt die Familie des Tieres aber auch vor Ort. Ihr erster und wichtigster Tipp:

Weniger ist mehr. Man muss Ruhe bewahren und erst mal an dem Ort bleiben, an dem das Tier weggelaufen ist – am besten die ersten 48 Stunden.

Das ist natürlich nicht immer möglich. In diesem Fall rät der Profi: Einen Geruchsträger, wie beispielsweise ein getragenes Shirt oder eine Jacke, auslegen und eine Futterstelle einrichten. Wenn das Zuhause nicht weit weg ist (bis zu 5 Kilometer), dann ist es auch gut möglich, dass der Hund allein den Weg dorthin findet. Deshalb sollte auch jemand zu Hause sein oder zumindest die Tür offen lassen. Denn ist die Tür zu, kann es sein, dass der Hund wieder wegläuft. Deshalb sollte man auch vor der Tür eine Futterstelle einrichten und ein Körbchen o.Ä. hinstellen.

Profi-Tipp Leberwurst – das Wundermittel für Hunde und Katzen

Findet der Hund oder die Katze nicht alleine den Weg nach Hause, ist die Expertin darauf angewiesen, dass sich jemand meldet, der das Tier gesehen hat. In diesem Fall zieht sie eine Spur, meist mit pürierter Leberwurst gemischt mit Wasser:

Leberwurst ist das Allheilmittel. Hunde und Katzen sind leberwurstfixiert. Die hat einfach einen sehr intensiven Geruch.

Die Leberwurst zahlt die Tierfreundin übrigens aus der eigenen Tasche. Am Ende der Spur stellt die professionelle Tiersucherin eine Lebendfalle auf, oft auch mit einer Kamera bestückt. So kann sie beobachten, ob sich der entlaufene Hund oder die verschwundene Katze tatsächlich nähert.

Ist das Haustier länger weg, wird es schwierig

Wenn Hund oder Katze länger als 48 Stunden verschwunden sind, wird die Suche kritischer. Dann geht der Hund in eine Art „Fluchtmodus“ über. Er handelt nicht mehr in Erinnerung, sondern nur noch instinktiv und der Instinkt sagt dem Hund: Mensch gleich Gefahr!

Dazu kommt, dass der Hund dann auch sein Herrchen bzw. Frauchen nicht mehr erkennt, selbst wenn er schon viele Jahre in der Familie ist. In diesem Fall rät die Hundesucherin den Besitzern, nicht nach dem Hund zu rufen, wenn sie ihn sehen. Das könnte das Tier verschrecken.

Ihr Tipp: Auf den Boden setzen, ruhig bleiben, das Tier ignorieren und abwarten. Viele Besitzer denken verständlicherweise nicht daran und oft kommt es vor, dass der Hund dann noch einmal davon läuft.

Zwischen Glücksgefühl und Verzweiflung

Die Expertin findet aber auch manchmal Tiere tot auf. Meistens bekommt sie die Meldung von der Polizei, ruft dann die Besitzer an. Der Moment, in dem sie das tote Tier zu seiner Familie zurückbringt, ist für sie oft genau so schwer wie für die Besitzer. In solchen Momenten hinterfragt sie, warum sie mit der Suche nach vermissten Tieren überhaupt angefangen hat. In diesem Jahr ist das schon dreimal vorgekommen.

Das ist zwar hart, aber in den meisten Fällen endet die Suche erfolgreich. Geht das Tier beispielsweise in die Falle und sie kann es zurück zur Familie bringen, dann sind nicht nur die Besitzer glücklich:

Das ist ein Glücksgefühl, das man nicht in Worte fassen kann. Es ist immer Gänsehaut und für alle sehr emotional!

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Daniel Isengard

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